Der Frauenmantel schmückt mit reichem Flor und attraktivem Laub den Garten. Wir gestalten damit wunderschöne Sträuße, Kränze und Gestecke und zeigen Ihnen, wie Sie diese ganz leicht nachmachen können.
Der Frauenmantel steht selten im Mittelpunkt und doch sollte er in keinem Garten fehlen. Neben seiner außerordentlichen Robustheit sind es vor allem die wohlgeformten, wie gefaltet wirkenden Blätter, denen die Staude ihre große Beliebtheit zu verdanken hat: Locker legen sie sich über den Boden und schließen schon bald nach dem Austrieb die Lücken. Ab Ende Mai erscheinen dann die unzähligen grüngelben Blütchen. So unscheinbar im Einzelnen, so bezaubernd sind die goldenen Wolken, zu denen sie sich auftürmen.
Botanisch gesehen zählt der Frauenmantel zur Familie der Rosengewächse. Rund 1000 Arten sind weltweit bekannt, wovon jedoch nur wenige als Zierpflanzen verwendet werden. In den Gärten trifft man meist auf den Weichen Frauenmantel. Dieser trägt besonders große, fast kreisrunde Blätter und wird etwa kniehoch. Wie die meisten Arten gedeiht er in der Sonne wie im Halbschatten und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden – nur zu trocken sollte er nicht sein.
Das Tolle ist: Der Frauenmantel bereichert nicht nur den Garten, er ist auch eine bezaubernde Zutat für Deko-Zwecke. Wir haben ein paar schöne Ideen für Sie zusammengetragen!
Der Kranz im Bild oben ist schnell gebunden und sieht bezaubernd aus. Wählen Sie für außen längere, für innen kürzere Blütenstiele vom Frauenmantel und befestigen Sie diese mit Blumendraht auf einer Unterlage aus Stroh. Zwischendurch nehmen Sie ein paar Wiesenblumen (zum Beispiel Karthäuser-Nelke, Leimkraut und Labkraut) hinzu. Zum Schluss schlingen Sie noch zwei, drei Kronwicken um den Kranz herum.
So überreich Frauenmantel in vielen Beeten blüht, so großzügig darf man sich an ihm für einen Strauß bedienen. Besonders schön wirkt ein Strauß in Kombination mit großen Blüten in kräftigen Farben wie zum Beispiel mit pinken Pfingstrosen-Blüten.
Dieses Arrangement wirkt wunderbar zart. Das grüne Tablett verbindet die einzelnen Sträußchen zu einem Ganzen.
Das attraktive Laub eignet sich wunderbar als Manschette für Sträuße. Für eine aufgelockerte Wirkung mischt man einige Blütenstiele dazwischen. Eine einzelne rosa Rose, umgeben von Holunderblüten, bildet bei diesem Exemplar die Mitte.
Als Vase dient für diese Deko-Idee ein Einmachglas, das mit Laub umhüllt wird. Dazu besonders große Blätter überlappend ums Glas legen und mit reichlich Schnur umwickeln. Eventuell die Blätter auf der Rückseite mit einem Klecks "Kleber" aus Mehl und Wasser versehen.
Mit einem Rückschnitt regt man den Frauenmantel zu einer erneuten Blüte an und verhindert gleichzeitig eine zu starke Selbstaussaat im Garten. Die Blätter werden für diese Deko-Idee weiter verwendet. Bei einem Strauß mit Frauenmantel kann man ruhig auf zusätzliches Blattwerk verzichten.
Mit einem Zinkeimer als Vase kann dieser Strauß sogar vom Boden abheben – einfach eine Schnur um den Henkel legen und am gewünschten Platz aufhängen.
Für die Windlichter sind Einmachgläser in unterschiedlichen Größen mal mit Blüten, mal mit Blättern des Frauenmantels umwickelt. Damit sich Wachsspritzer und Kerzenreste leichter entfernen lassen, etwas Sand in die Gläser füllen, dann passende Stumpenkerzen einsetzen.
Besonders schön ist diese Farbkombination mit den blauen Blüten von Kornblume und Storchschnabel. Als Behältnisse dienen eine zylindrische Glasvase und eine Schale, in die man die Vase hineinstellt. Der Zwischenraum sollte etwa einen Zentimeter betragen.
Und so leicht können Sie diese Deko-Idee umsetzen: Füllen Sie zunächst beide Gefäße mit Wasser. Dann schneiden Sie Stängel vom Chinaschilf in handbreite Stücke und kürzen die Blätter auf etwa die doppelte Höhe der Vase ein. Die Schilfstücke stecken Sie dann zwischen die beiden Gläser. Beim Arrangieren der Blüten in der Vase beginnt man mit dem Frauenmantel und steckt dann die übrigen Blumen dazwischen.
Gekürzte Stängel und Blattstücke vom Chinaschilf werden zwischen die mit Wasser gefüllten Gefäße gesteckt (links). Bestücken Sie dann die Vase im Innern mit den verschiedenen Blüten (rechts)
Die Blüten des Frauenmantels sind auch in trockenem Zustand noch dekorativ. Hierzu sollte man Kränze beziehungsweise Gestecke vor Regen und direkter Sonne geschützt platzieren.
Für das Herz aus festem Draht die Grundform biegen und im Wechsel Frauenmantel, Nelken und Hortensien aufbinden.
Zum Blütenballett vereinen sich gefüllte Bibernell-Rosen und Frauenmantel im wassergefüllten Emaille-Topf.
Über den Garten hinaus wird Frauenmantel seit jeher geschätzt: So sprach man ihr schon in der Antike wundersame Kräfte zu, und auch die Alchemisten des Mittelalters beschäftigten sich ausführlich mit ihr. Diese setzten den Frauenmantel etwa bei Experimenten zur künstlichen Goldgewinnung ein. Die Versuche scheiterten kläglich, verhalfen dem Gewächs jedoch zu seinem botanischen Namen Alchemilla, was so viel bedeutet wie Alchemisten-Kraut. Zahlreiche deutsche Bezeichnungen wie Himmelswasser, Taurosenkraut oder Wundwurz verweisen auf die mythologische und medizinische Bedeutung des Frauenmantels, der bis heute in der Naturheilkunde seinen Platz hat.